Die Vermutung, dass die alten Römer von den Mineralquellen in Vrnjačka Banja Bescheid wussten, äußerte schon Ende des 19. Jahrhunderts Felix Kranitz in seiner Reisestudie: „Römische Studien in Serbien: Der Donau-Grenzwall, das Strassennetz, die Städte, Castelle, Denkmale, Thermen und Bergwerke zur Römerzeit im Königreiche Serbien“.
Er führte dort an, dass Vrnjačka Banjas Thermen südlich des Kastells im Dorf Gračac lagen, doch bei den Bauarbeiten an den Wasserentnahmen und der Neugestaltung im 19. Jahrhundert gab es wohl keine sichtbaren Überreste oder die zuständigen Bauarbeiter waren nicht in der Lage, diese zu erkennen.
Auf die Spuren der Römerzeit ist man zufällig gestoßen, als im Frühjahr 1924 die Wasserentnahme aus den warmen Quellen durchgeführt wurde. Damals wurde in einer Tiefe von 2,4 Metern ein vertikaler, regelmäßig behauener Steinfels mit einer Öffnung entdeckt, aus der warmes Mineralwasser sprudelte.
Bei der Warmwasserquelle im Felsen wurden ca. 200 römische Münzen gefunden, die der Zeit von Augustus bis Valentinian zuzurechnen sind. Unmittelbar neben der Römischen Quelle und ungefähr in der gleichen Tiefe wurden Reste des ersten bekannten Schwimmbeckens zu Tage gefördert.
Das Schwimmbecken wurde mit warmem Mineralwasser aus einer gesonderten Quelle gefüllt, die in Form eines kleinen Brunnens in den Felsen eingehauen war. Im Becken wurden 60 Münzen aus der Römerzeit vom Ende des 1. und der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts, ein Ring und ein Schlüssel gefunden.
Das Wasser aus dieser Quelle wurde in einem Sonderverfahren entnommen, da es eine niedrigere Temperatur und einen geringeren Gehalt an Mineralstoffen als die anderen 1924 entdeckten Quellen hatte. Die Quelle wurde neugestaltet, es wurden zwei Reihen Marmorpfeiler aufgestellt, die auf ihren Enden je einen Kandelaber hatten. Zu der Quelle konnte man über Treppen von beiden Seiten hinuntersteigen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Quelle mit Betonplatten abgedeckt und so vor der Öffentlichkeit verborgen. Eine Neueröffnung fand 1989 statt, als über der Quelle eine Glaspyramide aufgestellt wurde, was nach dem Projektentwurf des Architekten Mihajlo Mitrović geschah.
Bei der Sanierung des Zentralparks von Vrnjačka Banja 2015 wurde auch die Römische Quelle ebenfalls erneuert, wobei die Glaspyramide entfernt wurde. Bei der Neugestaltung dieser Stätte wurden ein Standbild eines römischen Soldaten, ein Relief aus Messing mit dem Antlitz des Kaisers Konstantin des Großen sowie eine zweisprachige Infotafel über die Geschichte des Ortes aufgestellt. Außerdem wurde die alte Aufschrift aus dem Jahr 1978 wieder angebracht:
„In diese Quelle warfen die Römer Münzen,
um sich von den Gottheiten Gnade auszubitten
oder Dankbarkeit für die Heilung zum Ausdruck zu bringen.“